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Der Baum

Bedeutung Baum des Lebens / Tree of Life 

Der Baum des Lebens beschreibt vielerlei. Seine Geschichte geht bis 2`500 v. Chr. zurück.

Zum Beispiel, gibt es einen uralten Baum in Bahrain. Dieser heisst Schadscharat al Haya und es handelt sich um einen 400 Jahre alten Baum, er zählt zu den Naturwundern. Bahrain liegt zwischen Saudi-Arabien und Qatar. Der Baum gehört zur Gattung der Mesquite (Mimosen Gewächs, Hülsenfrüchte, Abwandlung auf Deutsch Süsshülsenbaum).

Familienstammbaum:

Weiterhin ist es üblich, dass man die Familiengeschichte, besser gesagt den Familienstammbaum mit den dazugehörigen Verwandtschaftsverhältnissen in einem Lebensbaum darstellt.

Auch in der Bibel wurde der Baum schon als Baum des Lebens bezeichnet.

Überdies gibt es eine Nadelbaumart, die Gattung Thuja welche zur Gattung der Lebensbäume gehört.

Der Baum als Yoga Position:

«Lege den rechten Fuss auf die Oberseite des Oberschenkels und stelle Dich wie ein Baum auf den Boden!». Der Baum / die Baum-Haltung welche auch als Vrksasana bezeichnet wird, ist eine von 32 Haltungen in der Gheranda Samhita (Kap. 2 /Vers 36). Lord Shiva lehrte diese Haltung. Insgesamt werden Ihm 8.400.000 Haltungen zugeschrieben.

Dabei bedeutet im Sanskrit die Silbe Vrksa = Baum.

Wirkungsweise der Yoga Position “Baum des Lebens”:

Die Haltung erfordert das Balancieren auf einem Bein, während das andere Bein an der Innenseite des Oberschenkels platziert wird.

Dabei soll der Baum Stabilität ausdrücken und Vertrauen wecken. Den ein Baum sollte sowohl unter der Erde als auch über der Erde stabil und gefestigt sein, da ein Baum sowohl nach oben als auch nach unten wächst. Unsere Hände über dem Kopf symbolisieren das Geäst.

Manch einer fühlt sich zu Beginn vielleicht etwas wohler, wenn eine Wand hinter ihm /ihr ist oder die Gewissheit, sich allenfalls an solch einer abstützen zu können.

Wichtig bei der Baum-Haltung ist das Becken möglichst neutral zu halten. Und dann sollten wir uns immer wieder mit dem Standbein erden. Wer weiss, dass Er / Sie dazu neigt, das Becken zu kippen, sollte ganz bewusst zuerst Becken und Schultern neutralisieren bevor Er/Sie anfängt, das Bein zu heben.

Generell stärken wir in der Baum-Haltung unsere Knie-Sehnen, die Hüften, die Knie, Knöchel, Quadrizeps und eben auch die Stabilität des Beckens.

Der Lebensbaum in der Geschichte:

Malereien und Skulpturen in alten indischen Tempeln zeigen langhaarige Yogis mit verfilzten Haaren in der Baum-Haltung.

Deshalb wird angenommen, dass dies eine Busse-Haltung war.

So gibt es eine Geschichte, die besagt, dass der König Bhagiratha jahrelang in der Haltung verharrte und währenddessen, Lord Brahma und Lord Shiva überredete den Fluss Ganges in die Erde zu integrieren. Im Jainismus und Buddhismus sowie in der hinduistischen Tradition, gelten Bäume als heilig.

Neben dem Hinduismus und Buddhismus zählen in Indien zu den vorherrschenden Religionen noch der Sikhismus sowie der Jainismus. Selbstverständlich existieren parallel dazu noch in Koexistenz das Christentum, Judentum, der Islam sowie der Zoroastrismus. Der Zoroastrismus baut nicht auf Gottesbildern auf, diese sind ihm fremd. Der Fokus liegt auf dem Feuertempel, in denen ein ständig brennendes Feuer als heilige Flamme gehütet wird, das als Symbol der Gottheit und der vollkommenen Reinheit gilt.

Hingegen im Jainismus, handelt es sich um eine in Indien beheimatete transtheistische Religion, die etwa im 6./5. Jahrhundert v. Chr. entstanden ist. Der Jainismus geht davon aus, dass sich in der Welt zwei Prinzipien gegenüberstehen: Geistiges und Ungeistiges. Das Geistige beruht auf einer unendlichen Anzahl individueller Seelen (Jiva). Das Ungeistige umfasst die fünf Kategorien: Bewegung, Ruhe, Raum, Stoff und Zeit.

Dabei verehren Buddhisten den Peepal-Baum, weil Gautam Buddha unter diesem Baum Erleuchtung erlangte. Im Jainismus sind die 24 Jinas jeweils mit einem Baum verbunden.

Der Baum in der Mythologie:

Eine weitere interessante mythologische Verbindung zu Vrksasana ist die Geschichte aus dem Ramayana. Dem überlieferten Glauben zu Folge, sass Sita unter dem Ashoka-Baum und suchte dort während ihres Aufenthalts in Lanka Schutz, bevor ihr Mann Lord Rama kam, um sie zu retten. Der Ashoka-Baum wird deshalb auch mit dem Gott der Liebe in Verbindung gebracht. Wenn man zu ihm betet, kann man sich von Kummer und Trauer befreien. Unter diesem Baum sitzend, bekommt auch Sita ihre Liebe zurück und beendet ihren Kummer.

Vrksasana entstammt der Praxis des Hatha Yoga und ist eine sthira sukham asana. Auf einem Bein balancierend, müssen die Yogis Ihre Aufmerksamkeit auf ihren Körper-Geist-Atem richten, um beständig, stark und stabil zu bleiben. Ganz wie ein Baum in der Natur. So kann eine ruhige, gefestigte, konzentrierte Körper-Geist-Atem Verbindung «geübt» werden. Dabei können wir auch unseren Gedankenfluss lernen, “zu kontrollieren b.z.w. zu koordinieren”.

Anatomische Wirkungsweise der Baum-Haltung im Yoga:

So wie der Baum nach oben wächst, indem er sich in der Erde verwurzelt, und nach unten zur Erde zurückkehrt, sollte auch unsere Praxis von Vrksasana den Fluss des Prana (der Energiekraft) unterstützen, der sich vom Muladhara (Wurzel) Chakra nach oben zum Sahasrara (Kronen) Chakra und wieder nach unten zum Muladhara (Wurzel-Chakra) bewegt und so ein Gefühl der Balance zwischen Körper und Geist schafft.

Die Baum-Haltung gilt als eine der Grundstellung, von der sich verschiedene Variationen ableiten lassen. (gedrehter Baum, Bäumchen im Wind u.s.w.)

Die Baum-Position, trägt dazu bei, die Energie im Körper zu erhöhen und kann daher in Flow-Yoga-Sequenzen eingebaut werden. Ausserdem verhilft sie zur Erdung und aktiviert unser Wurzel-Chakra.

Anatomisch gesehen, wirkt sich die Baum-Haltung positiv auf unsere Gesässmuskulatur aus sowie die Rückseiten der Oberschenkel, unsere Hüften (zentrieren) Knie, Quadrizeps (Vorderseiten der Oberschenkel).

Oftmals kommt das Bäumchen auch im Kinderyoga, Pränatalen Yoga-Sequenzen, Postnatalen Yoga-Sequenzen, sowie Hüftöffnende Yoga-Haltungen vor.

Emotionale Wirkung der  Baumstellung:

Vrksasana – zur Stärkung der Energieleiter vom Wurzel-Chakra zum Kronenchakra.

Zur Festigung des physischen und psychischen Gleichgewichts, zum in Einklang bringen von Körper und Atmung und Geist.

Im Idealfall bringen wir uns selbst in ein emotionales Gleichgewicht. Mit emotionalem Gleichgewicht ist der Zustand gemeint, in welchem wir uns unserer Emotionen bewusst sind und diese wahrnehmen und reflektieren können und durch das Bewusste wahrnehmen gegebenenfalls auch steuern können.

Grundvoraussetzung, für emotionales Gleichgewicht ist eine emotionale Intelligenz in Zusammenspiel mit einem gebildeten, reflektierenden Geist und einem erwachsenen Ich. Dieses erwachsene ICH ist in der Lage, die eigenen Emotionen wahrzunehmen, einzusortieren und handeln zu können.

Emotionales Gleichgewicht versus emotionales Ungleichgewicht:

 

Emotionales Ungleichgewicht kann zwei allgemeine Ursachen haben: Entweder lässt Du zu, dass Dich die Emotionen überwältigen, oder Du erlaubst Dir nicht, negative Emotionen zu erleben. Psychische Krankheiten, Traumata und Stress können ein solches Ungleichgewicht verursachen.

Emotionales Gleichgewicht ist ein Zustand, in dem wir uns unserer Emotionen ausreichend bewusst sind, um sie auf sanfte Weise zu steuern b.z.w. gegenzusteuern. Emotionales Gleichgewicht entsteht durch emotionale Intelligenz in Kombination mit einem cleveren, gebildeten Verstand, der in der Lage ist, Emotionen wahrzunehmen, sachlich einzuschätzen und auf sie zu reagieren oder mit ihnen zu interagieren oder auch, diese zu kontrollieren, wenn sie auftreten.

Was hingegen verursacht nun emotionales Ungleichgewicht?

Zum einen kann dies durch das Unterdrücken von Emotionen geschehen. Zum anderen natürlich, wenn das Gegenteil eintritt und uns Emotionen “quasi überfluten”.

Dabei kann das Unterdrücken einerseits psychische Krankheiten, Traumata, Stress auslösen oder diese können ein Ungleichgewicht auch erst verursachen.

Die Symbolik des Lebensbaumes:

Abschliessend, lässt sich sagen, Bäume stehen für das Alte, das Vergangene, aber auch für Beständigkeit.

Die Äste, welche sich mal gekrümmt und dann wieder gerade gewachsen, dem Himmel empor neigen, zeigen den Wunsch nach Veränderung, Weiterentwicklung. Hingegen die Wurzeln, welche fest im Boden verankert sind, symbolisieren das Alte, Beständige.

Der Baum-Stamm symbolisiert unsere Wurzeln, unser Zuhause. Einen Ort, an den wir stets zurückkommen können, aber auch unsere Vergangenheit, welche uns ein Stück weit geprägt hat und zu dem gemacht hat, was wir heute sind.

Manche Kulturen verbinden aber auch Liebe, Geburt, Wiedergeburt, Tod mit ihm.

Es gibt eine Sage, wonach der Baum Himmel, Erde und Unterwelt miteinander verbindet.

Der Baum als Geschenk:

Wenn jemand seine tiefe Verbundenheit zu jemand anderen zeigen möchte, ist der Lebensbaum die perfekte Wahl. Da er Verlässlichkeit und Stärke vermittelt, Vertrauen weckt und als Sinnbild für die Beständigkeit steht.

Alles unter der Erde symbolisiert das Vergangene, während die Blätter und Triebe auch einen Neuanfang bedeuten können. Auch steht er somit für Fruchtbarkeit.